IGS Aktuelles

Staatsmedaille TMIL 2022
© Quelle: TMIL

Drei Thüringer Schweinezuchtbetriebe wurden anlässlich der Grünen Tage Thüringen für ihre besonderen Leistungen in der Tierzucht und Tierhaltung mit der Staatsmedaille des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft und Infrastruktur ausgezeichnet. Die Medaillen in Silber und Bronze übergab Ministerin Susanna Karawanskij gemeinsam mit Andè Telle, Vorstandsvorsitzender der IGS Thüringen e.V. und Katrin Rau, Sachbearbeiterin des TLLLR, an Familie Theodor Bonkhoff, Großkochberg, die Besamungseberstation Erfurt-Stotternheim und Ben Leisink, Tanna.

Sau Mit Ferkeln
© Kallenbach_TLLLR (2022)

Die Grünen Tage Thüringen sind für jeden Landwirt ein besonderer Höhepunkt. Die eigentlich im Turnus von zwei Jahren stattfindende Landwirtschaftsmesse im Freistaat soll vorallem auch Verbraucher aus Stadt und Land anlocken, um sich über die neuesten Entwicklungen ein Bild machen zu können und ihre Fragen vom Landwirt beantworten zu lassen. Für die 11. Messe mussten vier Jahre vergehen, bis das Erfurter Messegeländer vom 23. bis 25. September wieder zu diesem Ereignis öffnete.

Die Schweinehalter waren sich einig: Lebende Schweine wollte der Berufsstand, aktiv vertreten durch IGS Thüringen e.V. und die Besamungsunion Schwein gemeinsam mit dem Team des TLLLR und des SKBR an ihrem Ausstellungsstand unbedingt präsentieren. Und damit auch zeigen, wie Schweine heute und in Zukunft gehalten werden. Nur mit Transparenz und Diskussionen auf Augenhöhe lassen sich Vorurteile ausräumen. Die sehr gute Resonanz und die zahlreichen Gespräche gaben der Initiative und Beharrlichkeit recht. Die Muttersau mit ihren quicklebendigen Saugferkeln war das Besuchsermagnet.

Dank an dieser Stelle allen, die sich aktiv und mit hohem Engagement an der Vorbereitung und Durchführung der Grünen Tage beteiligten.

Die nächste Landwirtschaftsmesse Grüne Tage Thüringen findet vom 27. bis 29. September 2024 statt.

Wie das TLLLR informierte, findet am 30.09.2022 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
eine Online-Schulung als Webex-Meeting für Thüringer Schweinehalter statt, die besonders tiergerechte Haltungsverfahren eingeführt haben bzw. einführen wollen.

Zur Schulung werden fachliche Informationen zur Tierwohlförderung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) vorgestellt, die demnächst auch auf den Internetseiten des TMIL, des TLLLR und in PORTIA veröffentlicht werden. Das TMIL informiert zusätzlich über die Fachpresse.

Für die Tierart Schwein wird es vier Fördermaßnahmen geben:

  • S 1: Einstreuhaltung Schweine (alle Produktionsstufen)
  • S 2: Tierwohl Sauenhaltung mit drei Förderstufen
  • S 3: Tierwohl Ferkelaufzucht und Mast mit jeweils drei Förderstufen
  • S 4: Raufutter (alle Produktionsstufen)

Die Antragstellung für Anträge im Rahmen der zukünftigen Thüringer Tierwohlförderrichtlinie ist erstmalig im Zeitraum von 04.10.2022 bis 04.11.2022 möglich.

Gern infomieren wir Sie über die Zugangsdaten. Eine kurze Mail an info@thueringer-schweinehalter.de genügt.

Seit 2006 hat die Mitteldeutsche Schlacht- und Nutzvieherzeugergemeinschaft v.W. Altenburg (MSE) mit der Viehzentrale Südwest GmbH (VZ) einen leistungsstarken Verbündeten mit dem wir eine gemeinsame Geschäftsstelle in Altenburg betreiben. Durch die Fusion mit der Erzeugergemeinschaft Qualitätsfleisch Sachsen w.V. Streumen im Jahr 2010 wurde die Vermarktungsmenge und das Vermarktungsspektrum deutlich gesteigert.

Die MSE sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen engagierten und zuverlässigen GESCHÄFTSFÜHRER (M/W/D) in Teil- oder Vollzeit.

Näheres ist der beigefügten Ausschreibung zu entnehmen.

20211217 100027
© IGS Thüringen

Trotz notwendiger Coronasicherheitsmaßnahmen ließ es sich der Vorstandsvorsitzende Andrè Telle der IGS Thüringen nicht nehmen: Natürlich 2x geimpft und frisch getestet überreichte er am 17. Dezember 2021 Tetiana Opar die Urkunde, die sie sich als beste Auszubildende zum Tierwirt in der Fachrichtung Schwein verdient hat.

Sie ist in der Sauenanlage Holzthaleben der Hollenbacher Agrar GmbH & Co KG beschäftigt und wird dort als besonders fachkundige und sehr engagierte Mitarbeiterin geschätzt. Gebürtig aus der Ukraine stammend, hat sie inzwischen im Thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis so etwas wie eine zweite Heimat gefunden. Die Ausbildung zum Tierwirt und der sehr gute Abschluss mit einem Notendurchschnitt von 1,6 spricht für ihre Leidenschaft, die ihr anvertrauten Tiere bestens zu betreuen. Das junge Team der Sauenanlage freute sich mit ihr.

432 Tage nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) am 10. September 2020 in Deutschland sind über 2.740 bestätigte Fälle in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Am 16.11.21 wurde der erste Fall in einem Hausschweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt. In Thüringen wurden inzwischen mehrere Landkreise östlich der Autobahn A9 zum Risikogebiet erklärt. Um zu verhindern, dass sich die für Menschen ungefährliche Tierseuche nicht weiter nach Norden, Süden oder Westen verlagert, muss es gelingen, einen wildschweinfreien Korridor zu Polen aufzubauen. Diese bereits mehrfach erhobenen Forderung wurde einmal mehr anlässlich der Podiumsdiskussion zur ASP am Vorbanden des Mitteldeutschen Schweinetages in Halle-Peißen erhoben, deren Zusammenfassung auf der Homepage des TLLLR veröffentlicht wurde. Die epidemiologische Lage durch die ASP hat in Deutschland nationale Tragweite. Letztlich sind alle Mittel, die einer erfolgreichen Bekämpfung und Eradikation dieser Tierseuche in Deutschland dienen, zu erwägen, um den Tierhaltern und Landwirten auch im Sinne einer starken regionalen Tierhaltung eine Zukunft zu geben.

Tierhaltungsanlage mit Abluftwäscher - Die Zukunft?
© Michael Mußlick

Die Erwartungshaltung an das Online-Seminar am 13. Juli 2021, das vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, IGS Thüringen e.V. und Landvolkbildung Thüringen e.V. innerhalb des Netzwerkes Fokus Tierwohl durchgeführt wurde, war groß. Der Grund: Die Neufassung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes–Immissionsschutzgesetz (TA Luft) hat große Auswirkungen auf die Zukunft der Tierhaltung in genehmigungsbedürftigen Tierhaltungsanlagen. Welche Anforderungen werden an die mehr als genehmigten größeren 5000 Tierhaltungsanlagen in Deutschland und die Genehmigungsverfahren gestellt, um Umweltwirkungen zu mindern und zugleich mehr Tierwohl zu ermöglichen? Aufgrund der hohen Interesses wurde die Aufzeichnung des Online-Seminars vom TLLLR veröffentlicht. Darüber hinaus stehen die Zusammenfassung sowie Vorträge der Referetenten,Dipl. Ing. Ewald Grimm, KTBL sowie Dipl. Ing. agr. Heike Donhauser, IBE Ahrensfelde zum Abruf bereit.

Eins wurde im Semniar deutlich: Wir sind noch nicht am Ziel, um sagen zu können, wie die Ställe der Zukunft für mehr Tierwohl im Kompromiss mit dem Umweltschutz tatsächlich aussehen können, so dass die bestehenden Bestandsstrukturen und Selbstversorgung in Deutschland annähernd gewahrt werden können.

Hoffnungs machte die Information von Prof. Friedhelm Jaeger vom MULNV NRW, mit einem Praxistest zur TA-Luft am 31. August 2021 genehmigungsrechtliche Fragestellungen mit Bezug zum Immissions- und Naturschutz, dem Veterinärrecht und landwirtschaftspolitischen Belangen auszuloten.

Wie die Bauernzeitung berichtet, haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten in ihrer letzten Sitzung einstimmig für die Schweinehaltung im Freistaat ausgesprochen. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen für die Tierhalter ist das eine gute Botschaft. Denn die Situation ist sehr ernst zu nehmen, wie die jüngsten Ergebnisse der Bestandserhebungen durch das TLS zeigten: Mit 564.100 Schweine wurden am 3. Mai gegenüber der letzten Erhebung zum Stichtag im November des Vorjahres 135.700 Schweine bzw. 19,4 Prozent weniger gehalten. Die Entscheidung für die Schweinehaltung in den Thüringer Betrieben wird angesichts der aktuellen Forderungen von Aldi, Kaufland, REWE und Co. auch davon abhängen, wie schnell es gelingt, konsistente Verordnungen und Fördermechanismen zur Umsetzung der Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung zu schaffen. Dazu gehören u.a. auch bestandsgrößenunabhängige Regelungen für tiergerechte Um- und Neubaulösungen sowie bau- und genehmigungsrechtliche Erleichterungen für Bestandsanlagen beim Umbau zu Tierwohlställen.

Das Anbieten von Beschäftigungsmaterial gehört seit mehr als 20 Jahren zum Standard in der Schweinehaltung. Neu geregelt wird ab 1.8.21, dass dieses gesundheitlich unbedenkliche und in ausreichender Menge vorhandene Beschäftigungsmaterial nunmehr organisch und faserreich sein soll. Was tun und wie es so umsetzen, dass allen Forderungen Rechnung getragen wird? Diese Frage stand im Raum und war Anlass für ein kurzfristiges Online-Seminar am 30. Juni 2021. Mehr als 110 Interessierte folgten der Einladung der Veranstalter (TLLLR, IGS Thüringen e.V., Landvolkbildung Thüringen e.V., Netzwerk Fokus Tierwohl).

Das Seminar wurde aufgezeichnet und steht Interessierten nachfolgend zur Verfügung.

210520 Ausschusssitzung
© IGS

In zwei Stunden wurden in der Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landwirtschaft am 20. Mai die Situation der Thüringer Schweinehalter besprochen. Die Grundlage hatten IGS Thüringen e.V. und TBV e.V. in einer gemeinsamen Stellungnahme gesetzt. 15 Fragen rund um die wirtschaftliche Situation im letzten Jahr, die verursacht durch Corona und ASP, das als das verlustreichste und langanhaltendste Krisenjahr seit 2007 noch heute in den den Betrieben nachwirkt. Das führte bereits dazu, dass innerhalb eines Jahres mit 65.000 Zuchtsauen um 8% weniger Sauen im Freistaat gehalten werden. Lars Fliege, Vizepräsident des TBV und IGS-Mitglied, brachte es auf den Punkt: Der Bestandsrückgang in Thüringen ist nur aufzuhalten, wenn sich die wirtschaftliche Situation nachhaltig verbessert und es zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz der Nutztierhaltung kommt!. Britta Becke, Vorstandsmitglied der IGS und Betriebsleiterin im Unstrut-Hainich-Kreis, weihte die Ausschussmitglieder in Umbaupläne ihres Mastbetriebes zur Stufe 3 des Tierwohlkennzeichens ein. Diese lassen sich jedoch nur realisieren, wenn endlich Fakten geschaffen werden, wie die Ställe der Zukunft aussehen sollen. Gebt uns Planungssicherheit, d.h. verlässliche rechtliche Grundlagen in den Haltungsverordnungen und dem Bau- und Genehmigungsrecht , so ihre Forderung. Marcus Malsch, Ausschuss- und CDU-Mitglied, nahm aus der Anhörung mit: Die Ideen zeigten, wie sich die Schweinehalter ausrichten wollen und wie wichtig die politische Unterstützung dabei ist. Nur so lassen sich die beschriebenen Diskrepanzen auflösen. Wir müssen uns positionieren: Produzieren wir 10% des Schweinefleisches regional für das gute Gewissen oder kriegen wir im Freistaat eine ausgewogene Fleischerzeugung hin? Eine Frage, auf deren Antwort die Thüringer Schweinehalter sehr gespannt sein werden.

Die Bauernzeitung berichtet ausführlich. Darüber hinaus ist das Protokoll zur Landtagsanhörung öffentlich verfügbar.