20.03.2023rss_feed

Was macht eigentlich ein Massentierhalter…

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© IGS MGV

… fragte sich Miriam Haltmeier, Schauspielerin am Staatstheater Meiningen. Warum? Sie wollte in dem sehr bemerkenswerten Theaterstück "Alte Sorgen" die Rolle einer jungen Frau spielen, die in einem Schweinemastbetrieb arbeitet. Auch wenn die Tierhaltung in der Aufführung tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle spielte, war die Frage der Darstellung doch spannend genug, mehr zu über diese Arbeit erfahren, um sie spielen zu können! Dafür besuchte sie gemeinsam mit dem Meininger Bürgermeister Fabian Giesder im Januar die Poels Schweinezucht GmbH in Südthüringen. Und mit den wenigen Sätzen, die sie als Tochter der Hauptperson Kathrin im Stück, einer Pflegerin in einem Altenheim, rüberbrachte, gelang ein Statement, das anerkennenswert ist! Keine Klischees zu bedienen, sondern klipp und klar zu sagen, wie Tierhaltung funktioniert. Ein Moment der Anerkennung und Wertschätzung auch für die Betriebsleitung und Mitarbeiter des schweinehaltenden Betriebes, die das Theaterstück besuchen konnten. Dramaturg Dr. Olaf Roth resümierte während der kurzen Einführung in das Stück, in dem er selbst das etwas provokante Nebeneinanderstellen von Altenpflege und Massentierhaltung thematisierte: Eigentlich ist der Tierhaltungsbetrieb viel besser organisiert und auch unter hygienischen Gesichtspunkten steht er viel besser da als die Altenpflege.

Sehr emotional und nachwirkend macht Alte Sorgen Mut für mehr Mitgefühl füreinander, auch über Berufssparten hinweg.