IGS Aktuelles

Uganda "Der Wassertank steht" 29.1.2021
© Sylvia Namukasa

Kennengelernt hatten wir Sylvia Namukasa aus Uganda bereits 2017. Sie war zu einem Praktikum in der Agrar e.G. Heberndorf, denn ihr Traum schon damals war, eine Modellfarm für Schweine aufzubauen, in der den Farmern aus den umliegenden Dörfern ihrer Heimat gezeigt werden kann, wie Schweine gehalten und gefüttert werden. Sylvia Namukasa hat inzwischen internationale Kontakte und Vernetzung zu Stiftungen, Vereinen geknüpft und es ist ihr gelungen, durch mehrere Projekte Unterstützung für ihre Dorfgemeinschaft zu organisieren. Mit Ihrem neuen Projekt Sau Gut will sie alle Familien in Kirinda, ihrem Heimatort unterstützen, die Schweine halten. Und das sind von 270 Familien ca. die Hälfte, denn wer in Uganda ein Schwein halten kann, geniest eine hohe Wertschätzung. Aber es existiert ein Problem: In Kirinda gibt es kein fließendes Wasser so wie wir es kennen. Wir haben keine Hoffnung, ob unser Dorf jemals ein Wasserleitungssystem haben wird. Deshalb holen wir das Wasser aus Bohrlöchern oder offenen Sümpfe oder können das Wasser zur Regenzeit direkt von den Dächern unserer Häuser auffangen. Dafür braucht es aber entsprechende Wassertanks. Am heutigen Freitag, 29. Januar 2021, konnte ein 1000 Liter-Tank installiert werden, nachdem die IGS Thüringen im Dezember die entsprechenden Mittel dafür bereit gestellt hat. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Regenzeit beginnt.

Mit einer Pressemitteilung werfen die Interessengemeinschaften der Schweinehalter am 22.1.21 Brandenburg Nachlässigkeiten bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest vor. Der Preisverfall beim Schweinefleisch, der Exportstopp in Drittländer und das drohende Übergreifen der Tierseuche auf Hausschweinebestände machen den Schweinehaltern große Sorgen.

Deshalb fordern die Interessengemeinschaften folgende Maßnahmen:

  1. Die Landesregierung Brandenburg sollte umgehend für feste Zäune entlang der Grenze zu Polen, um die gefährdeten Gebiete und entlang der Autobahnen 10, 11 13 und 17 von Nord nach Süd sorgen.
  2. Schwarzwild muss konsequent bekämpft werden. Jäger sollten 150 Euro für die Bejagung, den Transport und die Entsorgung eines Tieres erhalten.
  3. Der Krisenstab des BMEL sollte eine bundesweite Versorgung mit Laborverbrauchsmaterial organisieren.
  4. Die Bundesregierung sollte nochmals alles daransetzen, die ASP gemeinsam mit der Re-gierung von Polen zu bekämpfen und dafür beiderseits der Grenze eine weiße Zone einzu-richten.
  5. Höfe aus den gefährdeten Gebieten müssen Ausgleichszahlungen erhalten.
  6. Die Krisenstäbe in den Landkreisen dürfen nicht allein gelassen werden. Es bedarf einer erfolgreichen, durchgreifenden und zentralen Steuerung.
  7. Das Verbot der Freilandhaltung muss umgehend umgesetzt werden.
  8. Die Regionalisierung der Exporte im Tierseuchengeschehen muss zur Chefsache gemacht werden. Die Bundeskanzlerin sollte hier die Initiative ergreifen und die jahrelangen erfolg-losen Bemühungen auf den ministerialen Ebenen selbst zum Abschluss bringen.
Whitepaper 210115

Die Mitgliedsbetriebe der Interessengemeinschaften der Schweinehalter in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie des Schweinewirtschaftsverbandes Sachsen-Anhalt sehen angesichts der dramatischen Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in den vergangenen Monaten und der sie direkt betreffenden Folgen keine andere Möglichkeit, als mit einem Whitepaper auf die Besonderheiten der Tierseuche und die aktuellen Mängel in Deutschland beim Umgang damit hinzuweisen.

Gleichzeitig bedanken sie sich für den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter der Kreisveterinärbehörden und der vielen Helfer vor Ort. Sie alle verdienen Unterstützung, um die weitere Ausbreitung der gefährlichen Tierseuche zu verhindern. Die Betriebe wollen mit diesem Dokument auch vorbeugende Maßnahmen für den strukturierten und zielführenden Umgang des Bundes, der Länder, der Kreis- und Ortsbehörden mit künftigen Tierseuchen empfehlen – in der Hoffnung, dass sich ähnliche Probleme nicht wiederholen werden.

Das LfULG informiert innerhalb der Schriftenreihe Tiergerechte Sauenhaltung über die Ergebnisse von Untersuchungen, die von Eckhard Meyer und Katja Menzer für eine Verbesserte und verkürzte Haltung von tragenden und ferkelführenden Sauen im Kastenstand zusammen getragen wurden. Die Ausführungen sind hochaktuell, denn mit der 7. Novelle der Tierschutznutztierhaltungsverordnung ist die Einzelhaltung von Sauen in Kastenständen nach einer Übergangsfrist nur noch für den Vorgang der Besamung sowie für den geburtsnahen Zeitraum für maximal 5 Tage zulässig. Im ersten Teil des Berichtes stehen Fragen zur tiergerechten Kastenstandgestaltung mit dem Ziel einer praktikablen Umsetzung des Magedburger Urteils im Vergleich mit einer zeitlich verkürzten Einzelhaltung der Sauen im Deckzentrum im Vordergrund. Der zweite Teil versucht Antworten auf Fragen zur optimalen Gestaltung sowie dem Haltungsmanagement von Sauen in Bewegungsbuchten zu geben. Die Untersuchungen wurden im Rahmen eines EIP Projektes Bewegungsbuchten für tragende Sauen in der Produktion der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP – agri) des Landes Brandenburg gefördert. Leadpartner im Projekt war die Agrargenossenenschaft Beyern e. g.. Der Freisataat Sachsen war, neben anderen Partnern, Mitglied in der operationellen Gruppe Bewegungsbuchten.

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© TBV e.V.

Die Afrikanische Schweinepest hat seit September 2020 massive Auswirkungen die deutsche Schweinehaltung. Nach den vergangenen fünf Monaten müssen wir davon ausgehen, dass die Bedrohung auch in naher Zukunft noch nicht unter Kontrolle ist.

Deshalb laden wir, die IGS Thüringen und der TBV Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim zu einem Online-Seminar zum Thema Herausforderung ASP ein, um über die Gefahren und den Schutz vor Einschleppung in Hausschweinebestände zu informieren. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 27.1.2021 von 16.00 Uhr – 18.00 Uhr statt.

Als Referenten konnten wir gewinnen:

Dr. Tomasz Trela (Boehringer Ingelheim)
Erfahrungen zur Erkennung von ASP in Hausschweinebeständen
Frauke Runge (Tierärzte Wonsees)
Biosicherheit ! - Maßnahmen zum Schutz vor Einschleppung der ASP
Dr. David Sporn (VLÜA Schmalkalden-Meiningen)
ASP Status - Anforderungen und Vorteile für teilnehmende Betriebe

Anmeldungen bitte direkt an info@@thueringer-schweinehalter.de oder an anne.byrenheid@tbv-erfurt.de

Zur Bestätigung erhalten Sie dann den Link zur Einwahl.

 

Wie die Bauernzeitung heute berichtet, soll nach der Videokonferenz zwischen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit den Kolleginnen und Kollegen der Bundesländer am heutigen Freitag geprüft werden, inwieweit die für Coronaschäden vorgesehenen Novemberhilfen auch von Schweinehaltern genutzt werden können. In der laufenden Woche hatte das Thüringer Agrarministerium bereits den Thüringer Schweinehaltern empfohlen, die bestehenden Fördermöglichkeiten zu nutzen. Allerdings können die staatlichen Auflagen oder Schließungen infolge der Pandemie, an die die Coronahilfen des Bundes (Überbrückungshilfe II; Novemberhilfe) gebunden sind, nicht 1:1 auf die Situation der Schweinebranche übertragen werden. Da es sich um indirekte Marktauswirkungen handelt, muss durch das Bundeswirtschaftsministerium noch geprüft werden, wie betroffene Schweinehalter dennoch in diese Coronahilfen einbezogen werden können. Zur Sprache kamen auch Überlegung zur staatlichen Förderung eines Bestandsabbaus, die jedoch von der Bundesministerin mit Vorsicht entgegnet wurde. Sich weiter in Geduld zu üben ist in dieser überaus kritischen Phase sicher leichter gesagt als getan. Wenn wir weiter Schweinefleisch aus Deutschland auf dem Tisch haben wollen, dann brauchen unsere Schweinehalter jetzt ein klares Signal, dass Schweinehaltung in Deutschland weiterhin gewünscht ist. Alleine können die Bauern diese Krise nicht schultern, fordert der Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwiek die Politik auf, mit klaren Maßnahmen Stellung zu beziehen.

Der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Thüringens (IGS) und dem Thüringer Bauernverband (TBV) ist es im Dialog mit dem zuständigen Amtstierarzt und dem Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gelungen, die Prüfungsmodalitäten für die Sachkundeprüfung zur Isolflurannarkose zu ändern. Dies war aus Sicht der Verbände zwingend notwendig geworden, nachdem in der ersten Prüfung nach dem Isofluran-Lehrgang in Thüringen 95 Prozent der Prüflinge nicht bestanden hatten. Grund hierfür war, dass es Diskrepanzen zwischen den Lehrinhalten und den Prüfungsfragen gegeben hatte. Auch waren die Fragestellungen und die zur Auswahl stehenden Antwortmöglichkeiten sachlich und fachlich falsch gewesen.

Die jetzt erreichten Änderungen der Modalitäten zur schriftlichen Isofluran-Sachkundeprüfung in Thüringen haben bestehende Missverständnisse behoben. Wir haben die kritischen Fragen in der schriftlichen Sachkundeprüfung sofort nach dem ersten Lehrgang korrigiert und geben die Fragebögen den Prüflingen jetzt vorab zur Kenntnis., erläuterte Martina Blücher, Außenstellenleiterin der Landvolkbildung. Das Forderungsniveau ist unverändert geblieben. Mehr war leider nicht zu erreichen, ich bin trotzdem froh, dass wir noch größeren Schaden von unseren Betrieben abwenden konnten., so Bert Kämmerer, Schweinehalter aus der Geratal Agrar GmbH & Co KG in Andisleben, IGS-Mitglied und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Erfurt Sömmerda. Anne Byrenheid, Referentin beim TBV, bemerkte die Ungleichbehandlung der Teilnehmer des ersten Lehrganges als kritisch. Diese hätten bei anderen Voraussetzungen auch beim ersten Mal bestanden.

Inzwischen haben 62 Teilnehmer die Sachkundeschulung in Thüringen absolviert. 82 Prozent der Prüflinge haben diese bestanden.

Am Rande einer Telefonkonferenz zur Regionalen Schlachtung in Thüringen informierte Andrè Telle am 2. November den Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Torsten Weil, über die zunehmenden Absatzprobleme. Täglich erreichen uns Anrufe von unseren Mitgliedsbetrieben, dass der Schweinestau in den Ställen immer gravierender wird. Schon durch den ASP-bedingten Preisverfall liegen die Verkaufserlöse um rund 40€ unter dem kostendeckenden Schlachtpreis. Dabei reden wir noch gar nicht über die zusätzlichen Mindereinnahmen, weil die Schweine durch die verlängerte Haltungsdauer zu schwer werden und langsam der Platz knapp wird, so Telle. Die Tiere, die heute zum Abliefern bereit stehen, wurden vor einem mehr als neun Monaten erzeugt. Zu erwarten, dass auf diese Situation einfach durch Einstallungsstops reagiert werden kann, ist nicht realistisch. Lassen Sie uns in Ruhe über alles reden, versprach Staatssekretär Weil dem Vorsitzender der IGS Thüringen e.V. .

ASP Logo
© BRS

Der erste Nachweis bei einem erlegten Wildschwein in Sachsen am 31. Oktober macht deutlich, wie schnell sich die für den Menschen ungefährliche Afrikanische Schweinepest (ASP) im Osten Deutschland verbreitet. Obwohl die ASP bisher in Deutschland ausschließlich bei Wildschweinen nachgewiesen wurde, hat sie große Auswirkung auf die Tierhaltung und Landwirtschaft und das öffentliche Leben. Besonders gefragt sind jetzt auch die Verbraucher. Deshalb wenden sich die Interessengemeinschaften der Schweinehalter in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg mit einer Pressemitteilung direkt an die Bevölkerung und bitten um tatkräftige Unterstützung, damit die Verbreitung des Virus eingedämmt wird.

Die prekäre Situation im Absatz schlachtreifer Schweine hat sich noch nicht entspannt. Nach aktuellen Meldungen der ISN fehlen noch immer mindestens 80.000 Schlachtungen in Deutschland, damit der bestehende Überhang von aktuell ca. 480.000 Schlachtschweinen nicht noch größer wird.

Die Bauernzeitung hat sich dem Thema in ihrer 42. Ausgabe ebenfalls gewidmet und Thüringer Schweinehalter befragt, wie es um ihre Betriebe steht und wie sie sich auf die nächsten Wochen vorbereiten. Es ist zu spüren, dass Entscheidungen im Verbund mit ihren Partnern vorbereitet werden.